„Open Science ist einfach die bessere Wissenschaft“

17.11.2021

ERC Grantee Toma Susi, Physiker an der Universität Wien, setzt sich für ein offenes Wissenschaftssystem ein

Open Science – hinter diesem Schlagwort verbirgt sich ein Zugang zu Wissenschaft, der konsequent auf Transparenz und den offenen Zugang zu wissenschaftlichen Daten, Ergebnissen, Materialien und Softwarecode setzt.

Im Interview mit dem Magazin des European Research Council schildert Toma Susi, assoziierter Professor an der Fakultät für Physik der Universität Wien, warum sowohl Gesellschaft als auch Wissenschaft von diesem Ansatz profitieren, aber auch, welche Herausforderungen in diesem Bereich liegen.

Susi, der 2017 einen ERC Starting Grant für seine Forschung erhielt, spricht über die aus seiner Sicht kritikwürdigen Tendenzen des gegenwärtigen Wissenschaftssystems – etwa die Tatsache, dass Ergebnisse aus öffentlich finanzierter Forschung oft hinter Paywalls großer wissenschaftlicher Verlage verbleiben. Ein weiteres Problem ist, dass Ergebnisse anderer Wissenschafter*innen teilweise nicht verifiziert werden können, weil u.A. der Zugang zu Daten und Begleitmaterial fehlt. Open Science bietet Lösungen für diese Probleme und hilft damit, das Vertrauen in die Wissenschaft zu stärken. Susi plädiert dabei auch für ein Umdenken seitens der Wissenschafter*innen, vor allem wenn es darum geht, die Arbeit anderer nach ihren eigenen Verdiensten zu bewerten und nicht danach, wo sie veröffentlicht wurde.

Die Universität Wien unterstützt Forschende maßgeblich dabei, ihre Daten zugänglich zu machen – etwa in institutionellen oder disziplinenspezifischen Repositorien. Voraussetzung dafür ist gutes Forschungsdatenmanagement (FDM). In ihrer kürzlich verabschiedeten FDM-Policy hat die Universität die Rahmenbedingungen dafür festgelegt. Mit der neuen FDM Website (inklusive Überblick zu den angebotenen Services) und einer zentralen Anlaufstelle für FDM Fragen sollen Forschende der Universität Wien bestmöglich unterstützt werden.